Evangelisches Krankenhaus Dinslaken

Frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung

 

Akuterkrankungen, Multimorbidität sowie altersassoziierte Syndrome können zu funktionellen Einschränkungen mit Reduktion bzw. Verlust bislang bestehender Fertigkeiten führen. Das kann zu einem Verlust von Autonomie bzw. einer Verschlechterung des Selbsthilfestatus führen.
Ziel der geriatrischen Frührehabilitation ist ein weitestgehendes Wiedererlangen vorbestehender Fähigkeiten, Verhinderung einer Chronifizierung und mögliche Sicherung der Selbstständigkeit.
Die Behandlung erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen, während des Aufenthaltes werden die Angehörigen in die Planung der anschließenden Versorgung mit einbezogen.
Eine frührehabilitative geriatrische Komplexbehandlung kann auch bei vorbestehender Pflegestufe erfolgen.

Im Rahmen der Frührehabilitation werden mobilisierend-aktivierende Therapien nach einem vorgegebenen strukturierten Gesamtkonzept durchgeführt.
Nach entsprechender Befunderhebung durch den Arzt sowie Therapeuten und Pflege wird der individuelle Therapieplan erstellt.
Am Anfang erfolgt eine genaue Analyse der behandlungsbedürftigen Defizite durch ein geriatrisches Assessment. Hierbei werden Selbsthilfekompetenzen, Motorik, Stimmung, geistige Fähigkeiten sowie soziales Umfeld erfasst.

Die therapeutischen Berufsgruppen werden in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und den  Teilhabestörungen eingesetzt.
In wöchentlichen Teamsitzungen werden der aktuelle Befund eines jeden Patienten besprochen sowie individuelle Therapieziele festgesetzt. Pflegerischerseits werden die Patienten durch besonders geschultes Personal im Rahmen einer aktivierend-therapeutischen Pflege betreut. Hier werden in Abhängigkeit von den Möglichkeiten des Patienten speziell Alltagskompetenzen trainiert.

Nahezu alle Therapieeinheiten (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) erfolgen in Form 30-minütiger intensiver Einzeltherapien.
Gruppentherapien (Kraftgruppe, Rollatorgruppe, Frühstücksgruppe, Hirnleistungsgruppe) sind ebenso fester Bestandteil des Wochenplans, die Teilnahme der Patienten erfolgt in Absprache mit den Therapeuten.

Abhängig von den Bedürfnissen des Patienten erfolgt die Therapieeinbindung in den Tagesablauf. So werden vonseiten der Ergotherapie schwerpunktmäßig im Bereich der Morgenstunden Körperpflege, selbstständiges An- und Auskleiden, alltägliche Bewegungsabläufe trainiert. Schwerpunkte der physiotherapeutischen Behandlung wie Kraft und Ausdauertraining, Gehschule, Rollatorschulung wird eher im Vormittag- bzw. im Nachmittagsbereich durchgeführt.

Vor der Entlassung wird durch ein erneutes Assessment in den Bereichen Selbsthilfefähigkeit und Mobilität der Verlauf dokumentiert.